Ein guter Grund zum Feiern – Große Fahrzeugausstellung am 27. Oktober 2001 in Hundekehle
Fast 80 Jahre rollende S-Bahngeschichte haben wir Enthusiasten des Vereins Historische S-Bahn in den vergangenen Jahren gesammelt und vor dem Scheidbrenner bewahrt. Am 27. Oktober 2001 wurde unser Verein zehn Jahre alt - und wir haben kräftig mit unseren Besuchern gefeiert.
Plakatmotiv Ausstellung 27.10.2001
Das Plakat zur Fahrzeugausstellung ist bereits ein begehrtes Sammlerobjekt. In der Abstellanlage Hundekehle sind aufgestellt (v.l.): Traditionszug der Bauart Stadtbahn von 1928, Bankierzug von 1935 und Traditionszug der Bauart Wannsee von 1933. Foto: Mathias Hiller
Alle Berliner und Brandenburger, denen die alten S-Bahnwagen mit Nietenhaut & Holzbänken ans Herz gewachsen sind, waren deshalb herzlich in die Abstellanlage Hundekehle nahe dem S-Bahnhof Grunewald (S 7) eingeladen. Und natürlich auch jene, die nur mal die alten Wagen beschnuppern wollen, mit solch' klangvollen Namen wie „Bankierzug“ oder „Oranienburger“. Außerdem unterstützte die S-Bahn Berlin GmbH unseren Verein mit ihren modernen Fahrzeugen.
Gezeigt wurden u. a. Kopfteil und Gerätezug der BR 169 von 1924 - Bauart Bernau, BR 168 von 1925 - Oranienburg (ET und Jumbo), BR 165/275/475 von 1927 bis 1930 - Stadtbahn (Museums- und Traditionszug, Prototyp), BR 165.8/275.9 von 1932/33 - Wannsee, BR 166/276 von 1935 und 1942 - Bankier & Peenemünde, BR 476 von 1987 - Reko-Stadtbahner (476 002 und Gerätezug Wannsee), BR 477 von 1977 - modernisierte Bauart 1935, BR 485 von 1979 und 1990 - Prototyp und Serie, BR 480 von 1986 - Prototyp, BR 481 von 2001
Was gab's noch? Bahnmarkt, Ausstellung des Berliner S-Bahn-Museums, Videovorführungen, Imbiss & Getränke
Lageskizze Fahrzeugausstellung
Skizze des Ausstellungsgeländes (PDF 27,3 KB im neuen Fenster)
Plakat zur Fahrzeugausstellung
Das Plakat zur Fahrzeugausstellung (PDF 51,4 KB im neuen Fenster)
Auf den beiden folgenden Seiten finden Sie eine Galerie mit insgesamt 45 Fotos von der Fahrzeugaustellung ...
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Als bequemer Zubringer zur Fahrzeugausstellung und zur Einstimmung fuhr der Traditionszug in der seltenen Zusammenstellung ET/ES 165 231 und 475/875 005. Hier steht ET 165 231 an der Spitze in Ostbahnhof. Foto: Sigrid Mörschel


Zwischenhalt in Charlottenburg, an der Spitze läuft ET 165 231. Foto: Wolfgang Heuser


Der Traditionszug jetzt von der anderen Seite in Grunewald, an der 475 005 als Spitze läuft. Foto: Ralf Funke


Als Pendelzug war ursprünglich nur 480 001/501 vorgesehen, der aber wegen des großen Andrangs von Anfang an durch den Steuerviertelzug 477/877 605 unterstützt werden mußte. Hier läuft 877 605 an der Spitze im Bahnhof Grunewald – ein Fahrzeug, das erst 1952 über die Sowjetunion nach Berlin kam. Ursprünglich wurden 1941/42 15 Viertelzüge für die Werkbahn der Heeresversuchsstelle Peenemünde gebaut und 1942/43 abgeliefert; 10 Viertelzüge überstanden den Krieg. Foto: Ralf Funke


Der Pendelzug 480 001/501 brachte die Besucher vom Bahnhof Grunewald ins Ausstellungsgelände, im Vordergrund 480 501. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen der Prototypen der Baureihe 480. Foto: Wolfgang Heuser


Der KE-Viertelzug 476/876 002. Foto: Jens Wirgenings


Der KE-Viertelzug 476/876 002 und dahinter 875/475 605. Foto: Jan Borchers


Die zwei „Urschnauzen“ der Berliner S-Bahn nebeneinander: Links der Prototyp der Bauart Stadtbahn 275 625/626 von 1927, rechts der Triebwagen 278 107 der Bauart Oranienburg von 1926, der ursprünglich auch Oberwagenlaternen („Ohren“) hatte. Foto: Heinz Penzin


Der „Oranienburger“ Triebwagen 278 107 (Bauart 1925) wurde bei Wegmann & Co. in Kassel gebaut und 1926 nach Berlin geliefert. Foto: Jens Wirgenings


Nocheinmal die „Urschnauzen“ 275 625/626 und 278 107, dahinter der Olympiabeiwagen 877 183. Foto: Heinz Penzin


Blick auf die Führerstände Prototyps 275 625/626 und des Oranienburgers 278 107. Foto: Jens Wirgenings


Blick aus dem Gerätezug der Bauart Bernau (Baujahr 1925) auf den Stadtbahn-Prototypen 275 625. Foto: Wolfgang Heuser


Nocheinmal der Stadtbahn-Prototyp 275 625, der in West-Berlin auch die Strecke nach Düppel befuhr. Foto: Wolfgang Heuser


Der alte Friedrichsfelder Gerätezug der Bauart Bernau, der in den späten 50er Jahren die Frontpartie der Stadtbahnerwagen erhielt. Foto: Wolfgang Heuser


Das Detail: Eine Oberwagenlaterne, im Jargon auch „Ohr“ genannt. Die Owalas sind ein Relikt aus der Zeit, in der S-Bahnwagen als einfache Personenwagen galten. Erst mit dem Signalbuch von 1935 konnten die Owalas bei Neubaufahrzeugen der S-Bahn entfallen. Foto: Wolfgang Heuser
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Der Versuchszug 275 959 der Bauart Wannsee, Bauart 1932a, fällt durch seine gerade durchgezogene obere Stirnpartie auf. Der Wagenkasten ist bereits etwas verlängert. Insgesamt stellt der Wagen eine Weiterentwicklung zu den 1935 gelieferten Bankierzügen dar, die dann bereits eine windschnittige Front aufwiesen. Foto: Jens Wirgenings


Der Versuchzug 275 959 der Bauart Wannsee präsentiert in seinem äußeren Erscheinungsbild die späten 70er Jahre, der Stadtbahnerwagen 3662 dahinter die frühen 30er Jahre. Foto: Marc Heller


Jahrzehntelang typisch für Berlin: Das eine „Auge“ in der Mitte unter der dreiteiligen Stirnfront und die Luftschläuche über der Scharfenbergkupplung. Foto: Wolfgang Heuser


Mit dem Prototyp der Neubaureihe 270 von 1979 durchbrachen DDR-Industrie und Deutsche Reichsbahn den jahrelangen Stillstand bei der Fahrzeugentwicklung bei der Berliner S-Bahn. Foto: Jens Wirgenings


Rund 20 Jahre Fahrzeugtechnik nebeneinander: 270 001 von 1979 und der im Oktober 2001 ganz frisch angelieferte 481 336, mit dem sich die S-Bahn Berlin GmbH auf der Fahrzeugausstellung präsentierte. Foto: Jan Borchers


Das Abstellgelände in Hundekehle im Vordergrund (v.l. 482 336, 270 002, 275 959) war die Hauptattraktion der Fahrzeugausstellung. Dazu gab es noch einen Bahnmarkt auf der Zufahrtstraße mit Verkaufsständen verschiedener Vereine und eine Hüpfburg für die Kinder. Links im Bild ist der alte Triebwagenschuppen. Foto: Mathias Hiller


An einem Imbißstand verkauften Vereinsmitglieder Bratwürste, Kaffee und Kuchen an die hungrigen Ausstellungsbesucher. Foto: Mathias Hiller


Der Olympiazug 477/877 183 (Bauart 1935) wurde 1936 an die Deutsche Reichsbahn geliefert. Im Zuge des Modernisierungsprogramms erhielt der Triebwagen in den 70er Jahren die zweiteilige Stirnpartie. Foto: Neil Xeon


Der Beiwagen des Olympiazugs 877 183. Das Stirnfenster wurde erst Anfang der 90er Jahre eingebaut. Foto: Jens Wirgenings


In der Mitte der Ausstellung ergab sich immer wieder ein großer Fotografentreff. V.l.: Gerätezug Bauart Bernau (278 005–007), Stadtbahnerzug 478/875 605, der Peenemünder 276 069/070 und der Gerätezug Wannsee 478 521/523 (Bauart Stadtbahn). Foto: Heinz Penzin


Kantig ist noch die Front der Bauart Stadtbahn (475 605) aus den späten 20er Jahren, während der Peenemünder 276 069 (Baujahr 1942) das modernere Design der 30er Jahre verkörpert. Foto: Wolfgang Heuser


Der Peenemünder Steuerwagen 276 070 war inmitten des Gerätezuges Wannsee (links) und der Stadtbahnerwagen 476 002 (modernisierter Stadtbahner) und 875 605 ein begehrtes Fotoobjekt. Foto: Marc Heller


Der Gerätezug Wannsee und der Peenemünder Steuerwagen 276 070. Rechts ist noch ein Wagen des Gerätezuges der Bauart Bernau zu sehen. Hinter dem Gerätezug Wannsee kann man links die E-/DE-Lok erkennen. Foto: Heinz Penzin


Inmitten der Züge flanieren die Besucher über die Ausstellung. Links der „Jumbo“ 478 701 (Bauart Oranienburg), dahinter der Gerätezug Wannsee und der Peenemünder Steuerwagen 276 070 sowie rechts 476/876 002 und 875 605. Foto: Marc Heller


Der „Jumbo“-Rangiertriebwagen hat als einziger S-Bahnwagen zwei Führerstände und besitzt als einziger Altbauzug die Fahrgebung der „Coladosen“ der Baureihe 485, die zur Zeit gegen die traditionelle Farbgebung ersetzt wird. Im Hintergrund der Bankierzug 276 031/032 bzw. ET/EB 166 047. Foto: Jan Borchers
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Der hintere Führerstand des „Jumbos“ 478 701. Foto: Sigrid Mörschel


Ein selten gezeigtes Objekt ist die Kurzschlußprüfanlage im Jumbo 478 701, die von Mitglieder der BSW-Gruppe Bahnstrom präsentiert wurde. Foto: Sigrid Mörschel


Der Führerstand des KE-Zuges 476 002. Foto: Sigrid Mörschel


Mit dem Fahrschalter im Vordergrund des KE-Zuges 476 002 setzt der Triebfahrzeugführer (Tf) den Zug in Bewegung. In welche Richtung und mit welcher Geschwindigkeit stellt der Tf mit dem Fahrschalterschlüssel ein. Wenn nur gepumpt werden soll, benutzt man den oft angeketteten Punmpschlüssel. Foto: Wolfgang Heuser


Nocheinmal der Führerstand des KE-Zuges 476 002. Außen grüßt schon der Bankierzug 276 031, der mit den Zielschild „Staaken“ und den Umlaufschildern „E 2“ an sein langjähriges Einsatzgebiet in West-Berlin erinnert. Foto: Wolfgang Heuser


Der Bankierzug 276 031/032 – auf dieser Wagenseite mit der vor 1970 gültigen Wagennummer ET/EB 166 047 beschriftet – steht am frühen Morgen noch ganz verlassen in der Abstellanlage. Seine Glanzzeit hatte er von 1936 bis zum Kriegsende, als mit bis zu 120 km/h ohne Halt die sogenannte Bankierstrecke von Zehlendorf nach Potsdamer Fernbahnhof befuhr. Foto: Jens Wirgenings


Hier noch einmal der Bankierzug 276 031/032 am frühen Morgen. Dieser Prototyp ist der dritte Viertelzug (ex ET/EB 125 003) einer 1935 ausgelieferten Vorserie (insgesamt 4 Viertelzüge) für 120 km/h (Bauart 1934), die die Grundlage für die Bauarten 1935 (34 Olympiazüge für 80 km/h) und 1935a (10 Bankierzüge für 120 km/h) bildete. Foto: Jens Wirgenings


Wenige Stunden später ist der Bankiertriebwagen 276 031 ein vielbestauntes Objekt. Foto: Mathias Hiller


276 031 (ET 166 047) dekoriert auf der Fahrzeugschau. Foto: Heinz Penzin


Der Beiwagen 276 032 im jetzigen Aufarbeitungsstand. In der an der Scharfenbergkupplung liegenden Wagenhälfte befand sich früher die 2. Wagenklasse der Bankierzüge, die im Gegensatz zur 3. Wagenklasse (gelb) im Fensterbereich blau lackiert war. Foto: Jens Wirgenings


Nocheinmal der Beiwagen 276 032, hier als EB 166 047 beschriftet. Wie ein Chamäleon wechselte er öfter die Nummer: 1935 mit dem Gattungszeichen BC4es–34 als 6309 geliefert (Indienststellung erst 1936), wurde er 1936 zu 6503, 1938 zu 8503, 1941 zu EB 125 003, 1951 mit dem Umbau von 120 auf 80 km/h zu EB 166 047 und 1970 schließlich zu 276 032-0. Foto: Jens Wirgenings


Die Frontpartie des Bankiertriebwagens 276 031. Auch er wechselte öfter die Nummer: 1935 mit dem Gattungszeichen C4esT–34 als 3798 geliefert (Indienststellung erst 1936), wurde er 1936 zu 4503, 1941 zu ET 125 003, 1951 mit dem Umbau von 120 auf 80 km/h zu ET 166 047 und 1970 schließlich zu 276 031-2. Foto: Jens Wirgenings


Nocheinmal zwei „Rundschnauzen“ beim Rangieren: Bankierzug ET 166 047 und der Peenemünder Steuerwagen 276 070. Foto: Heinz Penzin


Nach der überaus erfolgreichen Fahrzeugausstellung mit mehreren tausend Besuchern gönnten sich die Vereinsmitglieder am Abend eine eigene Sonderfahrt mit dem Traditionszug. Als Abendessen gab's belegte Brötchen. Foto: Mathias Hiller


Gute Stimmung herrschte im Stadtbahnerwagen bei der Abendfahrt im Traditionszug. Foto: Mathias Hiller