Wir gingen fremd.
Wir feierten mit unseren Mitgliedern. Gern hätten wir unser Vereinsjubiläum mit allen Berlinerinnen und Berliner bei einer öffentlichen Stadtrundfahrt mit unseren historischen S-Bahnen gefeiert. Doch auch unsere Vereinsaktivitäten leiden unter den Problemen der S-Bahn Berlin GmbH, die für den historischen Fuhrpark seit 2009 keine Werkstattkapazitäten zur Verfügung hat.
Seit unser Museumszug mit vielen beigeisterten Fahrgästen am Morgen des 1. Januar 2009 ins Depot gefahren ist, gab es keine öffentliche Sonderfahrt mehr. Grund sind die anhaltenden Probleme im Bereich der Instandhaltung der S-Bahn Berlin GmbH, die keinerlei Werkstattkapazitäten für unsere musealen Schätze freimachen kann.
Unseren Verein gibt es bereits seit 20 Jahren. Gegründet wurde er kurz nach der Wende, im Oktober 1991. Sogar schon etwas länger setzen sich Mensch dafür ein, die stählernen Zeugen Berliner Nahverkehrsgeschichte für die Nachwelt aufzubewahren und ihre Geschichte erlebbar zu machen.
Wir haben uns entschlossen, mit unseren Mitgliedern diesen Anlass mit einer kleinen Feier zu würdigen. Hierbei bekamen wir freundliche Unterstützung vom Denkmalpflege-Verein Nahverkehr Berlin e.V. (DVN).
Am Sonnabend des 8. Oktober gingen wir mit einem historischen Straßenbahnzug bestehend aus einem Triebwagen TE59 und zwei Beiwagen (BE59/1 und BE64) auf Stadtrundfahrt vom Alexanderplatz durch Weißensee, Friedrichshain, Prenzlauer Berg und Pankow zum Betriebshof Niederschönhausen. Diese Straßenbahnfahrt hat guten Zuspruch gefunden und uns auch wieder Lust auf unsere eigenen Fahrzeuge gemacht. In Niederschönhausen gab es eine exklusive Führung durch die Sammlung des DVN mit einem anschließenden gemütlichen Teil.
Wir sind dem Denkmalpflege-Verein Nahverkehr Berlin e.V. sehr dankbar für ihre Unterstützung und nette Betreuung. Wir sind nun zuversichtlich, dass uns beim 25-jährigen Jubiläum wieder rot-gelbe Züge für eine Sonderfahrt zur Verfügung stehen werden. Das Fremdgehen hat dennoch Spaß gemacht.