Nach fast 60 Jahren Aufenthalt in Süddeutschland ist am 23./24. Februar 2004 der Peenemünder Schnellbahnzug ET/ES 26 02 auf die Insel Usedom zurückgekehrt. Einst für die S-Bahn-ähnliche Werkbahn der Heeresversuchsanstalt für Raketenentwicklung geliefert (Trw/Stw, Nummer unbekannt), 1945 in der RBD Nürnberg aufgefunden und ab 1946 als ET/ES 182 01 auf der Isartalbahn unterwegs.
Mit dem Umbau auf Wechselstrom bekam der Triebwagen eine neue Stirnpartie und der Zug die Nummer ET/ES 26 02 (ab 1968 426 002/826 602). Nach Ausmusterung wegen Motorschadens 1978 kam das Fahrzeug nach Garmisch-Partenkirchen, wo der ET zwar in der Halle stand, der ES aber unter freiem Himmel.
Der Viertelzug Trw/Stw 15 wurde beim Bombenangriff am 17./18. August 1943 zerstört, Stw 15 (im Bild) brannte aus. Foto: Sammlung Pitschmann
Das Historisch-Technischen Informationszentrum Peenemünde hat den Viertelzug auf Basis eines Leihvertrages vom DB-Museum übernommen. HTI-Leiter Dirk Zache hofft, das Ausstellungsstück 2006 optisch aufgearbeitet präsentieren zu können. Abgesehen vom umgebauten Triebwagenkopf und von geänderten Einstiegen verfügt das Fahrzeug über viele Originalteile, die man in Berlin nicht am Vereins-Viertelzug 276 069/070, sondern zum Teil nur an den Wagen 3839/6401 (Bauart 1937) findet, wie Opalglaslampen, Fallfenster, Decke und spitze Türklinken. Auch der Dachaufstieg ist noch vorhanden. Historische S-Bahn wird das HTI durch Tipps zur Aufarbeitung und mit Zeichnungen unterstützen.
Ein kleiner Bildbericht
Die 204 011-5 der Press GmbH brachte die "Fuhre" auf die Ostseeinsel, hier der Zug in Zinnowitz am Abend des 23. Februars. Erst nach Betriebsschluß konnte der Zug am späten Abend die eingleisige Zinnowitz—Peenemünde befahren. Foto: Thorsten Quadt
Der Triebzug 426 002/826 602 in Zinnowitz. Foto: Thorsten Quadt
Noch steht der Viertelzug im Bahnhof Peenemünde gekuppelt, vorn der für die Deutsche Bundesbahn umgebaute Triebwagen ET 26 02. Foto: Thorsten Quadt
Einige Zeit später wird der ES 26 02 über ein Klettergleis der Press GmbH ins Museumsgelände im alten Kraftwerk Peenemünde gezogen. Foto: Mathias Hiller
Das schwere Triebdrehgestell auf dem Klettergleis (pfiffig: für vier Spurweiten benutzbar!), das sich etwas durchbiegt. Foto: Thorsten Quadt
Weitere Informationen zur Peenemünder Werkbahn in einem Buch HIER.
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