Das Osterwochenende 2024 begeistert mit Rekordtemperaturen - eigentlich ideale Bedingungen für Rundfahrten mit dem Osterzug, doch diese Tradition können wir 2024 noch nicht wiederbeleben.
Der »Weihnachtszug« kehrte am 23.12.2023 nach Erkner zurück und wird seitdem umgebaut. Aktuell sind wir schwer damit beschäftigt, die Komponenten der neuen Zugsicherungsanlage »ZBS« in den Stadtbahner von 1928 einzubauen. Der Triebwagen 3839 des 167ers wird unmittelbar im Anschluss folgen.
Geht nicht? Gibt's nicht! Wir betreten technisches Neuland, denn noch nie hat ein so altes Fahrzeug in Deutschland eine so moderne Sicherungstechnik erhalten. Weil wir dafür an mehreren Stellen in die vorhandene Technik eingreifen müssen, steht der Zug bis August nicht für Fahrten zu Verfügung. Wie immer, ist unser Zeitplan ambitioniert. Sonderfahrten fürs Jubiläum werden höchstwahrscheinlich mit einer Ausnahmegenehmigung zur Erprobung stattfinden.
An dieser Stelle bedanken wir uns bei unserem Projektpartner Siemens Mobility, der uns schon längere Zeit mit Rat und Tat zur Seite steht und ebenso großes Interesse an dem Projekt hat wie wir.
Der anstehende 100. Geburtstag der S-Bahn gab uns auch politisch Rückenwind. Die schwarz-rote Landesregierung Berlins fördert verschiedene Projekte rund um das Jubiläum. Den Großteil der siebenstelligen Kosten für die ZBS-Ausrüstung des ersten Halbzugs können wir aus den großzügigen Fördermitteln bestreiten. Danke!
Und der Osterzug? Wir wollen ihn 2025 zurückbringen!
Weitere Impressionen:
Das Foto zeigt das neue "Fahrpult" mit ZBS-Bedienelementen. Wir verzichten auf moderne Leuchttaster und nutzen Retro-Kipptaster und -schalter für die Funktionen des alten Pults.
An dieser Stelle sind Kompromiss zwischen historischer Substanz und modernen technischen Anforderungen unumgänglich. Wir sind so behutsam vorgegangen, wie möglich.
Auch neue Druckluftleitungen müssen wir anfertigen, damit der Bordcomputer bei Bedarf eine Zwangsbremsung einleiten kann. Das Ventil ist rechts an der Rückwand des Führerstands angebracht und an dem T-Stück (links) mit der Hauptluftleitung verbunden. Um überhaupt Platz zu finden mussten etliche andere Leitungen umverlegt werden. Diese Arbeiten sind sehr zeitintensiv.
Das »Herz« des System wird im Fahrgastraum Platz finden. Für das ZBS-Zentralgerät haben wir einen besonderen Behälter konstruiert, der auch mögliche elektromagnetische Interferenzen berücksichtigt. Beim Stadtbahner befand sich an dieser Stelle bereits ein ahnlicher Behälter für das nie in Betrieb gesetzte System EZS 800. Beim 167er und künftigen Fahrzeugen werden wir einen Heizkörper opfern, um Platz zu schaffen.