Tausch zweier Radsätze
Im Juli stießen wir beim Rangieren des Triebwagens ET 167 006 ("3839") auf ein erhebliches Problem. Wir haben einige Wochenende gebraucht, um den Schaden zu beheben und dabei wieder einiges gelernt.
An einem Radsatz des Triebwagens haben wir ein schadhaftes Rollenlager entdeckt, weswegen selbst Rangierarbeiten in Erkner zum Nervenkitzel wurden. Blockiert die Achse, kann es leicht zur Entgleisung kommen.
Aufmerksame Leser unserer Seite wissen sicher, dass für den Zug bereits neue Radsätze im Schönweide auf Ihren Einbau warten. Allerdings muss der Zug für den Tausch von Erkner nach Schöneweide überführt werden. Um diese Fahrt (vsl. 2023) sicher durchführen zu können, mussten wir beide Radsätze des betroffenen Drehgestells austauschen.
Glücklicherweise haben wir zwei komplette Tauschdrehgestelle in Erkner, die bis vor Kurzem unter dem Triebwagen 476 352 standen. Zunächst bauten wir dort die Motore und Radsätze aus. In einer weiteren, mehrtägigen Aktion ging es dann beim Triebwagen weiter.
Diese schweren Arbeiten haben uns viel Zeit gekostet. Zugleich konnten wir üben und unsere Abläufe und Technologien verbessern.
Weitere Impressionen:
Zunächst musste der Wagenkasten von den Drehgestellen getrennt und angehoben werden. Anschließend mussten auch hier die Motore demontiert werden und die schadhaften Radsätze entnommen werden.
Wir sind sehr dankbar, die Infrastruktur des Werks Erkner nutzen zu dürfen. Der Portalkran leistete unschätzbare Dienste! Das Bild zeigt den Einbau einer neuen, alten Achse in den vom Kran angehobenen Drehgestellrahmen. Für Motore und Radsätze hat der Kran in Erkner genug Kraft, die Wagenkästen werden stattdessen mit einer hydraulischen Hebeanlage angeboben.
Als die beiden neuen, alten Radsätze im Rahmen waren, mussten die Fahrmotore wieder rein. Dabei gilt es zu beachten, dass die Motore jeweils für bestimmte Achsen angepasst sind. Folglich erhielt der 167er nicht nur zwei Achsen, sondern auch zwei Motore des Stadtbahners 476 352, ohne dass diese elektrisch angeschlossen wurden. Bei der Überführung nach Schöneweide wird der 167er ohnehin nicht aus eigener Kraft fahren.