Fortschritte beim BVG-Stadtbahner
Im Februar hatten wir berichtet, dass wir parallel zur Hauptuntersuchung beim 167er damit beginnen, einen Viertelzug mit ZBS auszustatten. Dafür wurde der „BVG-Stadtbahner“ 475/875 605 ausgewählt, der auch eine Hauptuntersuchung erhält.
Der Viertelzug sieht seit seiner HU bei der S-Bahn im Jahr 2005 von Außen "wie geleckt" aus. 2011 haben wir den Fahrgastraum aufpoliert und schadhafte Teile gewechselt. Die Entscheidung, den "605" aufzuarbeiten fiel aber vor allem, weil er bereits über ein 24-Volt-Bordnetz verfügt, welches wir für den Betrieb der ZBS-Technik benötgen.
In den vergangenen Monaten sind die Arbeiten an dem Viertelzug gut vorangekommen. So haben wir beide Hilfsstromselbstschalter aufgearbeitet und zur Prüfung übergeben (siehe Foto). Einer ist bereits wieder eingebaut, sodass wir den Triebwagen elektrisch wieder in Betrieb nehmen konnten.
Ebenso abgeschlossen ist die Revision der mechanischen Bremsteile am Wagen, inklusive der Bremszylinder. Als wir die nagelneuen Luftschläuche an den Betriebskupplungen und dem Fahrsperrenhebel tauschten, mussten wir feststellen, dass die Anschlussteile nicht passten. Die verbauten Gewindestücke haben Spezialmaße (metrisches Gewinde, zöllige Steigung etc.). und wurden von der Firma mit einem falschen Flankenspiel geliefert. Die Teile wurden beim Hersteller nachgebessert und sitzen nun perfekt. Wir haben wieder etwas gelernt, was bei allen historischen Fahrzeugen angewandt werden kann.
Ein kleines Highlight erlebten wir, als die Radarantenne im März an ihren Platz gebracht haben. Dazu entstand eine selbst konstruierte Konsole, die probehalber bereits unter dem Triebwagen 475 605 montiert ist. Für alle Teile der ZBS-Fahrzeugausrüstung muss ein individueller Platz im Fahrzeug gefunden werden. Da kommen nur maßgeschneiderte Lösungen in Frage, wofür wir die Entwicklungsarbeit alleine stemmen. Dies bindet viele Ressourcen ist aber alternativlos, denn ohne ZBS werden die historischen Fahrzeuge künftig nach 2024 nicht mehr eingesetzt werden dürfen.(Bild Automaten)
Dieses graue Stück Metall ist das Gehäuse eines Aufsatzes für die Betriebskupplung, mit dem die elektrischen Steuerleitungen gekuppelt werden können ("Klavier"). Dies gehört normalerweise nicht auf einen echten Stadtbahner, der "605" soll aber Kupplungen analog zur Baureihe 476 erhalten. Hintergrund ist die Tatsache, dass der Viertelzug primär im Verbund mit dem 167er eingesetzt werden wird.
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