Das Meiste wurde komplett neu gebaut.
Als wir mit dem Projekt der Aufarbeitung begannen, war uns nicht klar, wie schlecht die Substanz der Altteile vielerorts war. Sehr viele Teile wurden komplett neu angefertigt nach unseren Zeichnungen. Doch das Puzzle wird bald zusammengesetzt.
Was auf dieser Palette lagert, ist das Resultat wochenlanger Arbeit. In unsere Drehgestellrahmen müssen wir vor dem Einsetzen der Achsen bereits Teile des Bremsgestänges einbauen. Allerhand Halterungen, Hebel und Stangen sind es, die die Kräfte punktgenau übertragen werden. Scheinbar hatte die Reichsbahn es nicht so genau genommen - die Abzehrungen an den alten Teilen waren oft erheblich. Und so haben wir nach umfangreicher Recherche vieles neu anfertigen lassen, damit es auch wirklich passt.
Die Teile im Bild wurden durch uns in Erkner entgratet und werden bald im Werk Schöneweide abgelaugt, also von allen Fettresten befreit. Danach folgt die Grundierung und Lackierung, damit alles fertig für den Einbau ist.
Doch gibt es weitere Baustellen, über die wir mit den folgenden Bildern einen kleinen Überblick geben möchten.
Weitere Impressionen:
Diese klobigen Ungetüme sind die Radsatzrollenlager, in denen die Achsen in einem Kugellager laufen. Wir fanden verschiedene Varianten vor und sind froh, dass die BVG in den 1980er Jahren einige Teile neu angefertigt hat. Aus diesem Betand können wir mit etwas geringerem Aufwand die ersten Radsätze komplettieren. An dieser Stelle sind wir jedoch auf die Unterstützung der Fachleute im Werk Schöneweide angewiesen. Leider gibt es zu wenige von ihnen.
Dieses Foto lässt sich ohne Weiteres nicht einer S-Bahn zuordnen. Eines unserer Mitglieder hat Präzision bewiesen: Rechts im Bild liegen Teile eines Gestells, mit dem die Isolatoren (links) passgenau in die Halterung geklebt werden konnten. Das Ganze Ensemble gehört zum Umformer des Viertelzugs 3839/6401, der bald einen eigenen Artikel wert sein wird.
Druckluft ist ein wichtiger betrieblicher Aspekt auf einem Eisenbahnfahrzeug. Für uns ist es die "Lebensader" der Bremse. Dass wir hier auf größtmögliche Sicherheit setzen, dürfte selbstverständlich sein. Bei der Montage der neuen Schläuche und aufgearbeiteten Luftleitungen fiel uns abermals auf, dass die alten Teile nicht so recht passten. Wir fanden in einem Schraubverbindung gleich einen ganzen Stapel an Dichtungen vor. Not machte wohl erfinderisch. Wir fertigen viele Anschlussstücke neu an und greifen auch auf althergebrachte Dichtmittel zurück: Hanf.
Das sind keine Torpedos, sondern Lufbehälter, die frisch lackiert wieder ihren Platz unter dem Zug bekommen sollen. Gehalten werden sie von Kesselbändern. Die Originalen sind leider anhanden gekommen, also mussten wir mal wieder etwas neu bauen.
Links im Bild wird gerade eine Art Schablone gebaut, um die ein Stahlband in die passende Form gebogen wird. Rechts im Bild sehen wir das Resultat unserer Arbeit: Die Luftbehäler können kommen!