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Die S-Bahn von der Ostsee

Bilder
Außenansicht
Innenansicht

 

Beschreibung

Mitte der 30er Jahre wurde der nördliche Teil der Ostseeinsel Usedom zum militärischem Sperrgebiet. Unter strenger Geheimhaltung entwickelten hier die Luftwaffe und das Heer „ferngelenkte raketengetriebene Sprengkörper”, die später unter dem Namen „V 1“ und „V 2“ (Vergeltungswaffe) bekannt wurden. Für den Betrieb der Anlagen mit seinen tausenden Arbeitern wurde Anfang der 40 Jahre für die Werkbahn ein Betriebssystem mit elektrischen Zügen nach dem Vorbild der Berliner S-Bahn aufgebaut.

Die Peenemünder Schnellbahnwagen entstanden 1942 kurz nach der Berliner Lieferung der Bauart 1939 (ET/EB 167 081–211) und basierten wagenbaulich auf diesen Fahrzeugen. Die 15 Triebwagen (Trw 01–15) lieferte die Dessauer Waggonfabrik, die 15 Steuerwagen (Stw 01–15) die Waggonfabrik Busch in Bautzen. Den elektrischen Teil lieferten die Siemens-Schuckert-Werke und nahmen dafür die in den 30er Jahren für Buenos Aires gebauten U-Bahnwagen zum Vorbild. Statt an Stromschiene erhielten die Peenemünder Züge Stromabnehmer für Oberleitung.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg waren die Triebzüge im Deutschen Reich verteilt:

  • 4 Triebzüge auf Usedom (1946-1952 als Reparationsgut in Sowjetunion)
  • 3 Triebzüge in der Reichsbahndirektion Erfurt (1946-1952 als Reparationsgut in Sowjetunion)
  • 1 Triebzug in der Reichsbahndirektion Nürnberg (später Isartalbahn)
  • 3 Wagen im RAW Berlin-Schöneweide.

Ab 1953 wurden die Züge für den Betrieb bei der Berliner S-Bahn umgerüstet, wofür sie die elektrische Anlage der Baureihe ET/EB 165 (Bauart Stadtbahn) erhielten, wenngleich sie im Nummernschema der BR 167 eingereiht waren (ET/EB 167 286–292). Nach einer ersten Modernisierung in den 60er Jahren erhielten die Fahrzeuge die Nummern ET/ES 166 054–060 und konnten mit der BR 166 ("Olympiazüge") sowie Stadtbahnern eingesetzt werden.

In den Jahren 1978 bis 1981 modernisierte das RAW Schöneweide fünf der sieben Peenemünder Viertelzüge zur Baureihe 277mod. Als Steuerviertelzüge boten sie bis 2003 wertvolle betriebliche Vorteile für schwach ausgelastete Strecken vor allem im Abend- und Nachtverkehr.

 


 

Der vereinseigene 276 069/070 wurde anders als viele andere Fahrzeuge der Baureihe 276 und 277 nicht modernisiert. Im Innenraum zeigt er – mit Ausnahme der 1988 eingebauten Klappfenster – weitgehend der Zustand ab Mitte der 60er Jahre. Nach seiner Ausmusterung 1991 wurde er im Folgejahr als eines der ersten Fahrzeuge vom Verein Historische S-Bahn übernommen. Als einziges Fahrzeug in der Sammlung zeigt sich der Peenemünder im ungewöhnlichen „Hauptstadtlack“ der späten 80er Jahre. Zum Tag der offenen Tore 2008 wurde der Viertelzug repariert und ist funktionstüchtig. Eine Aufarbeitung ist zwar technisch möglich, ist aber nicht geplant, da erheblicher Sanierungsbedarf besteht.

 

Technische Daten
Bauart Peenemünde
Baujahr 1942
Einsatzzeit 1943 – 1991
Antriebsleistung 4 Motoren je 90 kW (ursprünglich 4x 100 kW)
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h
Wagenlänge (über Kupplung) 17.605 mm
Sitzplätze je 58 in Trw und Stw bei Auslieferung
Zustand erhalten im Zustand des letzten Betriebsjahres 1991, funktionsfähig
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