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Endlich neue Fahrzeuge für die Hauptstadt der DDR

Bilder
Außenansicht
270 Protoyp außen
Innenansicht
270 Prototyp innen
 Vergleich Protoyp-Serie
270 Prototyp und 485

Beschreibung

In den 50er Jahren entwickelte die Reichsbahn einen ersten Neubauzug für die Berliner S-Bahn und stellte ihn 1959 der Öffentlichkeit vor. Dieser Prototyp aus den Doppeltriebwagen ET 170 001–004 war von 1962 bis 1970 im Fahrgasteinsatz (der Halbzug ET 170 001 + 002 überhaupt nur im Jahr 1962 und diente dann als Ersatzteilspender). Eine Serienanfertigung gab es nie; 1973 und 1974 wurden alle Fahrzeuge verschrottet. Die Baureihe erhielt später den Spitznamen "Das blaue Wunder."

Erst gut 20 Jahre später wagte man sich erneut an neue Fahrzeuge für das Ostberliner Streckennetz. 1979/1980 bauten die LEW Hennigsdorf einen Musterzug dieser neuen Baureihe 270, bestehend aus vier Viertelzügen (Trieb- und Beiwagen). Mit den Altbaufahrzeugen konnte die neue Baureihe mechanisch, nicht aber elektrisch gekuppelt werden. Wagenbaulich unterschied sich der Versuchszug der Baureihe 270 wesentlich von den Vorkriegsbaureihen. So bestand der Wagenkasten aus einer Aluminium-Leichtbaukonstruktion und besaß Außenschiebetüren. Mit dieser Baureihe wurde bei der Berliner S-Bahn erstmals die Thyristor-Gleichstromstellertechnik eingeführt. Ebenfalls neu war die Möglichkeit, beim Bremsen die Bremsenergie des Zuges in die Stromschiene zurückzuspeisen.

Nach einer 1987 gelieferten Nullserie von acht Viertelzügen wurden von 1989 bis 1992 weitere 158 Viertelzüge in Serie gebaut. Charakteristisch für diese Baureihe war die rote Farbgebung mit dem anthrazitfarbenen Fensterband. Damit wich die Baureihe sichtbar vom berlintypischen Farbschema ab, was ihr den Spitznamen „Coladose“ einbrachte.

Bis Ende 2023 waren Fahrzeuge bei der Berliner S-Bahn als Baureihe 485/885 im Einsatz, zuletzt nur noch in den traditionellen Farben gelb und rot.

Der Verein bewahrt den Triebwagen 270 001 des Baumusterzuges von 1979 auf. Es wird eine Aufarbeitung als Austellungsfahrzeug angestrebt. Er soll eines Tages mit einem Triebwagen der BR 485 der Nachwelt erhalten bleiben. Für unseren Verein ist es nicht möglich, einen betriebsfähigen Halbzug der Baureihe 485/270 aufzubewahren.

Technische Daten
Baureihe 270
Baujahr 1979
Einsatzzeit 1979 – 1990
Antriebsleistung 4 Motoren je 125 kW
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h
Wagenlänge (über Kupplung) 17.650 mm
Sitzplätze 104
Zustand optisch im letzten Einsatzzustand (1989), rollfähig) 
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