„Berliner Lied“ S-Bahn-Klänge in der Kunstausstellung
... zu hören im Rahmen der "Leistungsschau"
der Alternativausstellung zu "Based in Berlin"
Die Berliner S-Bahn prägte bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts mit ihrem typischen Klangbild die akustische Landschaft der deutschen Hauptstadt. Den dramatischen Veränderungen Berlins zum Trotz, blieb der markante „Gesang“ der elektrischen Züge über Jahrzehnte hinweg gleich. Der menschlichen Stimme ähnelnd drang dieser tagtäglich durch Häuserschluchten, schallte weit über Schrebergärten und Mauern hinweg. Eine Konstante in der urbanen Entwicklung und zugleich Begleitmusik für die vielfältigen Schicksale von Generationen von Menschen in Berlin.
Inspiriert vom Klang der Berliner S-Bahn interpretieren Hubert Wild (Bariton) und Christina Ascher (Mezzosopran) dieses „Berliner Lied“ ohne Worte. Bodo Hartwig verwendete für seine Klangskulptur eigens aufgenommene Originalgeräusche und Atmos der inzwischen nicht mehr existierenden Fahrzeuge, vom Alltagsbetrieb bis zur endgültigen Verschrottung der letzten Züge im Jahr 2003.
Bodo Hartwig lebt seit 2000 in Berlin und arbeitet als freier Tonmeister für den öffentlich rechtlichen Rundfunk. Darüberhinaus betätigt er sich als Klangkünstler und Radioautor. Er studierte an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf Klavier und Toningenieur. 2007 war Bodo Hartwig Dozent am Lehrstuhl für Experimentelles Radio an der Bauhausuniversität Weimar. In den Jahren 2009 und 2010 führten ihn Artists-in-Residence-Programme nach Südkorea, in deren Rahmen er Klanginstallationen in Seoul, Kwangju und Mokpo ausstellte.